Vietnam

Vergiss den Ha Giang Loop – unsere Alternative

Wer hat noch nicht vom Ha Giang Loop gehört? Der mit Abstand bekannteste Motorradloop in Vietnam. Wenn nicht sogar in ganz SEA. Wir haben ihn nicht gemacht. Die Gründe dafür erklären wir euch im weiteren Beitrag. Ebenso wie eine grandiose Alterntive zum Loop. Seid gespannt!

Voraussetzungen Ha Giang Loop

Diesen Motorradloop kann man nicht „mal eben so“ machen. Es braucht Recherche, Planung und eine Fahrerlaubnis! Die Straßen sind gefährlich und oftmals eine große Herausforderung, da diese kaputt sind. Mit einem 50ccm Roller kommt man hier nicht weit. Ihr benötigt eine leistungsfähige Maschine und dafür ist nunmal die richtige Fahrerlaubnis die Voraussetzung. Dies ist zumindest so, wenn ihr den Loop auf eigener Faust machen möchtet.

Alternativ könnt ihr euch einen „Easy Rider“ buchen. Dabei werdet ihr von einem Einheimischen herumgefahren. Ihr sitzt also hinten drauf und könnt die Fahrt und die ganzen Aussichten ganz in Ruhe genießen. Dies hat jedoch auch seinen Preis. In unserem Budget war das bei weitem nicht drin.

Was spricht gegen den Ha Giang Loop

Für uns gab es eine ganze Menge an Gründen. Wir listen euch hier die wichtigsten auf:

  1. Kosten
    Eins der Hauptargumente. Die Tour mit einem Easy Rider war absolut nicht in unserem Budget.
    Wir haben von einigen gehört, die die Fahrt auf eigene Faust gemacht haben – ohne entsprechenden Führerschein. Wird man jedoch erwischt, folgen hohe Strafen. Mit min. 60€ muss hier wohl gerechnet werden. Bei unserer Recherche lasen wir immer wieder davon, dass es immer und immer mehr Kontrollen gibt, da mittlerweile so viele Touristen hierher kommen. Die Gefahr war uns einfach zu groß.
  2. Überfüllt
    Sobald man sich Videos von dem Loop anschauen möchte, sieht man, wie zahlreiche Motorräder hintereinander herfahren. Es scheint mittlerweile ein Massentourismus zu sein. Für uns wirkten die Bilder und Videos abschreckend.
  3. Flexibilität
    Dadurch, dass man bei einem Fahrer hinten drauf sitzt und die Tour als Gruppe macht, kann nicht an jeder Ecke stehengeblieben und Fotos gemacht werden.

Hierbei handelt es sich lediglich um unsere persönlichen Gründe. Da wir den Loop nicht gemacht haben, können wir die Darstellungen aus dem Internet natürlich nicht verifizieren. Doch für uns stand fest: wir wollen flexibel sein. Unser Ding machen. Stehenbleiben, wo wir wollen. Eine Pause machen, wenn wir Hunger haben. Und genau das haben wir im Endeffekt gemacht.

Sapa Loop – Route

Uns hat Sapa sowieso schon so gut gefallen, warum nicht dort noch weiter die Gegend erkunden? Nur wir zwei! Auf eigene Faust! Los geht’s.

So sah unsere Route aus:

Tag 1: Sapa – Nam Bai

Der erste Tag war eindeutig der schönste. Solltet ihr also nur 1-2 Tage Zeit haben. Fahrt unbedingt ein Stück hier entlang. Angefangen hat es mit wunderschönen Cafés als man den Berg hinauffuhr. Allesamt waren auf Instagram ausgerichtet, denn es gab Schaukeln, Bögen und vieles weiteres, um wunderschöne Bilder mit schönster Aussicht zu kreieren. Wir haben bei einem leerstehenden Ort gehalten und dort 1-2 Fotos gemacht und leider bei keinem Café gehalten. Macht ihr es bloß anders, denn danach wird es sowas nicht mehr geben!

Nachdem wir oben am Berg erstmal dicke Wolken durchfahren mussten, hatten wir etwas Angst, dass das Wetter nicht auf unserer Seite sein wird. Doch wir hatten Glück. Die gesamten drei Tage. Je weiter es bergab ging, desto mehr klärte sich der Himmel wieder auf.
Im Tal angekommen, wurden wir von knallgrünen Teefeldern begrüßt. Wir konnten unseren Augen kaum trauen. So eine Landschaft haben wir noch nie zuvor gesehen. Am liebsten wären wir an jeder Kurve stehengeblieben, um die Drohne fliegen zu lassen.

Danach begaben wir uns auf die Suche nach einem kleinen Mittagssnack. Suche ist hier leider genau das richtige Wort. Denn die Ortschaften waren wie leergefegt. Fast alle Restaurants hatten geschlossen. Letztendlich haben wir noch ein kleines Café gegessen, wo wir zumindest Pommes und Süßkartoffelpommes sowie einen Smoothie bekommen konnten. Unsere Rettung!

Weiter geht die Fahrt. Die restliche Strecke führte durch einige Dörfer und letztendlich wieder durch schöne Reislandschaften.
Grundsätzlich kamen uns ziemlich selten andere Autos oder Roller entgegen. Wir hatten die Strecke fast für uns alleine. Die Straßen waren außerdem extrem gut. Wir konnten immer ganz entspannt durchfahren und mussten keine Angst vor Schlaglöchern oder Staus haben.
Angekommen in unserer süßen Unterkunft, mussten wir erstmal die Gegend erkunden. Es scheint so, als hätten wir uns in einem Flitterwochenhotel eingebucht. 😅 Alles war in Herzform. Wir fanden es zumindest sehr süß. Doch das eigentliche Highlight waren die knallgrünen Reisfelder drumherum. Einfach nur wow! Abendessen konnten wir ganz gemütlich in der Unterkunft bestellen und dann ging es auch zeitig ins Bett, um am nächsten Morgen wieder fit zu sein.

Fakten:
Distanz: 97km
Unterkunft: Love Hill
Die Anlage liegt inmitten von Reisfeldern und ist super süß gemacht. Das Zimmer war groß und lichtdurchflutet. Wir haben hier 9€ / Nacht bezahlt. Abendessen konnten wir im Hotel bestellen und es war wirklich lecker und zudem eine riesige Portion.

Tag 2: Nam Bai – Sapa (Dorf)

Für den heutigen Tag haben wir uns ziemlich viel vorgenommen. Zuerst ging es ein kleines Stück zurück und dann wieder den Berg hinauf. Der Großteil der Strecke war leider eine Baustelle. Uns kamen viele Baustellenfahrzeuge entgegen und die Straßen waren nicht in ihrer besten Verfassung. Keine Angst! Nicht schlimm. Nur nicht mehr so schön entspannt zu befahren, wie am Tag zuvor.

Dennoch war der Tag wieder einmal wunderschön. Wir konnten unfassbar viele Wasserfälle sehen. Sowohl von nah als auch fern. Zudem wurden die Teeplantagen heute durch Maisfelder errsetzt.
Reisfelder konnten wir auch wieder jede Menge sehen.

Zum Mittagessen erübrigte sich leider wieder dasselbe Drama, wie am Vortag. Es war ziemlich mühselig ein kleines Restaurant oder ähnliches zu finden. Dennoch wurdenwir irgendwann fündig und wieder einmal gab es Pommes und Süßkartoffelpommes. 😅
Weiter ging die Fahrt. Wir folgten einer langen Zeit einen Fluss. Ab und an badetetn dort Wasserbüffel drin oder wir sahen Menschen, die den Fluss mit einem kleinen Boot überquerten. Was für eine wunderschöne Aussicht.

Achtet ab der Mitte der Fahrt nochmal auf Tankstellen. Uns viel leider erst kurz vor dem Ziel auf, dass unser Tank komplett leer ist. Empfang hatten wir zu dem Zeitpunkt selbstverständlich auch nicht, sodass wir einfach hofften, dass wir noch rechtzetig eine Tankstelle erreichten. Natürlich ging es seit der Erkenntnis auch nur noch bergauf. Wunderschöne Serpentinen hinauf. Doch den Ausblick konnten wir nicht sonderlich genießen, da wir von Angst geplagt waren. 🫣 Doch es wendete sich alles zum Guten zu. Oben angekommen, gab es eine Tankstelle. Von dort waren es nur noch wenige hundert Meter bis zur Unterkunft, welche uns vor die nächste Herausforderung stellte: eine extrem steile und schmale Auffahrt. Die Besitzerin bot uns netterweise an, den Roller hochzufahren. Oben angekommen waren wir erleichtert und wahnsinnig glücklich. Der Ausblick von dem Homestay war einfach nur traumhaft! Hier können wir den restlichen Tag entspannen, auf der Terrasse den Ausblick genießen und leckeres Essen genießen. Beim Abendessen durften wir dann noch zuhören, wie ein Freiwilliger den Kindern aus dem Dorf Englisch beibringt. So eine Aktion finden wir einfach nur toll. Um dies weiterhin zu unterstützen, möchten wir euch die Unterkunft umso mehr ans Herz legen.

Fakten:
Distanz: 145km
Unterkunft: La Beauté
Wir zahlten 9€ / Nacht inkl. Frühstück.

Fazit:
Dieser Tag war hart. Insgesamt mit Fotos machen und kleiner Mittagspause, haben wir 7 Stunden gebraucht. Unsere Hintern schmerzten und wir waren froh, als wir endlich im Homestay ankamen. Leider haben wir früher keine Unterkunft gefunden. Ansonsten hätten wir
Unterkunft:

Tag 3: Sapa (Dorf) – Sapa Stadt

An diesem Morgen haben wir vorerst einen kleinen Abstecher zu Dinh gemacht. Sie ist mit uns 3 Tage durch die Gegend von SaPa gewandert. Anschließend ging sie Tour richtig los. Wir müssten dafür ein ganzes Stück zurück fahren. Diesmal konnten wir, mit vollem Tank, die Gegend auch so richtig genießen. Die Hälfte der Strecke ging wieder durchs Grüne. Entlang des Flusses. Ein paar Wasserbüffel liefen uns über den Weg und die Straßen waren wieder gut. Wir genossen die Natur noch ein letztes Mal. Denn der zweite Teil der Strecke führte über einen großen Highway. Eine super gute Straße. Das Fahren war sehr angenehm. Es gab nur ein großes Problem an dem Tag: unsere Hintern schmerzten extrem! Wir müssten spätestens alle 30 Minuten anhalten, um uns kurz auszuschütteln. Somit konnten wir den letzten Tag nicht mehr ganz so genießen, wie die Tage davor. Dennoch würden wir diese Strecke jedes Mal wieder machen. Wir haben wunderschöne Natur, beeindruckende Wasserfällen, tolle Tiere und viele Einheimische Dörfer sehen dürfen! 

Solltet ihr keine Lust auf den dritten Tag haben, könnt ihr nach dem zweiten auch einfach zurück nach SaPa fahren. Die Fahrt dauert dann ca. 30 Minuten. 

Fakten:
Distanz: 95 km

Fazit:
Uns gegen den Ha Giang Loop entschieden zu haben war für uns die aller beste Idee! Wir konnten in unserem Tempo reisen. Uns Zeit lassen und pausieren, wo wir wollten. Die Natur war mit Sicherheit mindestens genauso schön! Wunderschöne Reis-, Mais- und Teefelder soweit das Auge reicht. Zahlreiche Wasserfällen und super tolle Unterkünfte. Wir können euch diesen Loop als Alternative wirklich nur ans Herz legen!

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