Borneo

Borneo – lohnt sich eine Reise?

Orang-Utans in freier Wildbahn sehen. Das war unser Traum. Aus diesem Grund haben wir uns Flüge nach Borneo gebucht. Doch wie einfach ist es die Menschenaffen zu sehen?
Hier bekommt ihr alle wichtigen Informationen zu einer Reise nach Borneo.

Anreise Borneo

Falls ihr es noch nicht wisst: Borneo ist zwischen drei Länder aufgeteilt: Malaysia, Brunei und Indonesien. Gerne wären wir mit dem Schiff auf die Insel gefahren. Allerdings sind wir diesbezüglich nicht fündig geworden. Solltet ihr dahingehend eine Option gefunden haben, lasst es uns unbedingt wissen. Aus diesem Grund haben wir uns für einen Flug entschieden. Von Kuala Lumpur ging es in den Norden der Insel. Um genauer zu sein nach Sandakan.

Unsere Route


Wie ihr hier bereits sehen könnt, sind wir in drei verschiedenen Städten gewesen. In den folgenden Abschnitten erklären wir euch, was wir an den jeweiligen Orten gemacht haben.

Sandakan / Kinabatangan Rivercruise

Die Stadt an sich hat wirklich nicht viel zu bieten. Dennoch lohnt sich die Reise dorthin, weil Sandakan der Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflugsziele ist.

Wenn ihr eine günstige und zentrale Unterkunft braucht, können wir euch das Aecotel empfehlen.

Folgende Aktivitäten haben wir von Sandakan aus unternommen:

  1. Kinabatangan Rivercruise
    Dies war insgeheim der Hauptgrund unserer Borneo Reise. Im Internet findet ihr zahlreiche Anbieter und Blogbeiträge über diese Flussfahrt. Bei unserer Recherche waren wir jedoch von den Preisen geschockt. Wir haben mehrere Anbieter sowie Hotels angeschrieben und die Kosten für eine 3-tägige Bootstour waren fernab von gut und böse.
    Letztendlich haben wir die Tour in unserem Hotel gebucht. Dort wurde exakt dasselbe angeboten, wie im Internet – jedoch viel günstiger.
    Für 3 Tage / 2 Nächte haben wir 113€ bezahlt. Wir haben es absolut genossen uns 3 Tage lang um nichts kümmern zu müssen. Weder ums Essen, eine Unterkunft noch das Tagesprogramm.
    Im Preis inbegriffen war: Shuttle von Sandakan und zurück, 2 Übernachtungen im Chalet, 4 Bootsfahrten, 1 Jungletour, 2x Frühstück, 1x Mittagessen, 2x Abendessen, 2x Tee und Kuchen sowie durchgehendes Wasser und Ansprechpartner vor Ort. Für den genauen Tagesablauf bilden wir euch noch ein Bild ein.
    Bei der Bootstour könnt ihr im besten Fall die “Big 5 of Borneo” sehen. Dazu zählen Orang-Utans, Elefanten, Nasenaffen, Krokodolie und den Nashornvogel. Wir haben während der vier Touren leider lediglich 2 der Big Five sehen können.
    Wir möchten hier nicht leugnen, dass wir sehr enttäuscht waren. Besonders für low-budget Reisende ist dieser Ausflug extrem teuer. Irgendwie hatten wir uns mehr erhofft. Allerdings war immer unser Ziel, Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Da kann man einfach nichts erzwingen. Im Nachhinein sind wir froh über die Tiervielfalt, welche wir sehen durften. Zudem haben wir tolle Menschen während des Trips kennengelernt und haben den Luxus genossen, uns um rein gar nichts kümmern zu müssen.
  2. Rainforest Discovery Center (RDC)
    Zurück in Sandakan, wollten wir die Hoffnung noch nicht aufgeben. Wir wollten unebdingt Orang-Utans in dessen Lebensraum sehen. Die Wahrscheinlichkeit wäre im “Sepilok Orangutan Rehibilitatoin Center” sicherlich am höchsten gewesen. Allerdings haben wir uns bewusst dagegen entschieden. Wir konnten nach dem Lesen der Google Rezensionen nicht einschätzen inwieweit die Tiere sich frei bewegen können. Auf einem Bild war ein Tier hinter einer Glasscheibe abgelichtet. Dies können wir definitiv nicht vertreten.
    Also ging es mit dem Bus für 1€ um 7 Uhr zum RDC. Kurz vor 8 Uhr warteten wir bereits an der Kasse. Wir waren die ersten Gäste. Da wir etwas Zeitdruck hatten, gingen wir direkt los. Wir haben uns für die größte Runde entschieden. Erst über den Skywalk und dann außen herum. Wir liefen durch den wunderschönen Regenwald – ganz alleine. Wir waren glücklich. Die Natur ist wunderschön. Wir wanderten durch den Wald, genossen die Stille und haben Ausschau nach wilden Tieren gehalten. Leider sahen wir nichts. Also beschlossen wir schneller zu gehen, um noch einmal über den Skywalk gehen zu können. Irgendwie hatte ich im Gefühl, dass dort die Wahrscheinlichkeit am Größten sein wird. Und mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Wir sahen ein paar Fotografen (mit riesengroßen Objektiven) in den Wald hineinfotografieren. Ein Guide winkte uns zu ihnen – und dann sahen wir sie endlich! Eine Orang-Utan-Dame mit ihrem Baby! Wir konnten unseren Augen kaum glauben. Wir strahlten und waren voller Euphorie. Das haben wir uns die ganzen letzten Tage gewünscht. Jetzt war der Moment da. Erst einmal genossen wir den Anblick und dann mussten natürlich noch ein paar Fotos als Andenken gemacht werden. Hiermit entschuldigen wir uns für die Qualität. Im Gegensatz zu den anderen Besucher:innen hatten wir lediglich unsere Handys zur Verfügung.
    Für uns war der Besuch also ein voller Erfolg.
  3. Bus nach Kota Kinabalu
    Digitalisierung ist auf Borneo ein Fremdwort. Der Fernbus von Sandakan nach Kota Kinabalu kann nur vor Ort gebucht werden. Somit solltet ihr mindestens einen Tag vorher dort vorbeifahren, um euch Tickets zu kaufen.
    Warum wir 8 Stunden mit dem Bus gefahren sind anstatt 1 Stunde zu fliegen? Weil uns die Welt am Herzen liegt! Besonders nachdem wir 3 Tage mitten im Dschungel verbracht haben und anschließend einen Morgen im Regenwald. Wir möchten dies nicht zerstören. Wenn die Möglichkeit von öffentlichen Verkehrsmittel besteht, nehmen wir diese immer in Anspruch.
    Die Fahrt hat 9€ gekostet und der Bus war wirklich nicht schlecht. Auf der Hälfte der Strecke wurde sogar eine Pause an einem Restaurant gemacht.
    Für diese Strecke können wir euch sowohl preislich als auch umwelttechnisch und vom Komfort her den Bus wirklich empfehlen.

Kota Kinabalu

Besonders beliebt ist diese Stadt bei Tourist:innen, um von dort aus einige Insel zu besuchen und dort schnorcheln zu gehen. Sowohl Schildkröten als auch Rochen sind dort zu sehen.
Die Stadt hat uns von Anfang an wirklich gut gefallen. Ganz anders als Sandakan. Modern. Es gibt zahlreiche vegane und vegetarische Restaurants von denen wir gerne einige ausprobiert hätten. Auch hätten wir gerne einen Tagesausflug zu den naheliegenden Inseln gemacht. Allerdings haben wir uns bei der Buchung der Weiterreise vertan. Wir sind abends um 21 Uhr angekommen und am nächsten Tag ging es um 12 Uhr bereits weiter. Wirklich schade. Plant defintiv 1-2 ganze Tage für die Stadt ein. Als Hotel können wir euch dieses hier wirklich sehr empfehlen.

Kuching

Von Kota Kinabalu ging es mit dem Flugzeug in den Süden der Insel. Wir konnten leider keine andere Möglichkeit ausfindig machen. Fliegen schien die einzige Option zu sein. Solltet ihr jedoch etwas anderes wissen, bitte schreibt uns!
Kuching ist eine wirklich tolle Stadt. Entspannt könnt ihr am Fluss entlang spazieren, über die Brücke gehen, um euch Regierungsgebäude und den Orchideengarten anschauen sowie in Einkaufshäusern udn Café eure Zeit vertreiben. Im Borneo Sweet Guesthouse haben wir uns wirklich sehr wohl gefühlt.

Hier sind ein paar unserer Lieblingsrestaurants:
Vedge Veggie
Hier findet ihr mit Abstand das günstigste und leckerste Frühstück. Nur 1,20€ kostet eine leckere Curry-
Nudel-Suppe oder Burger.

Indah Café
Hierbei handelt es sich nicht nur um ein Café. Ihr könnt in diesem süßen, bunten Laden auch Bilder und
Karten malen. Die Mitarbeiter:innen sind unfassbar freundlich und servieren großartiges veganes Essen,
Kuchen und Eiskaffe mit einer Kugel Eis!

The Raw Kitchen
Vegane Zimtschnecken. Die leckersten veganene Zimtschnecken, die wir gegessen haben. Super soft
und fluffig. Obwohl wir diese bestellt haben, sind die Zimtschnecken noch warm bei uns angekommen.
Ein wahr gewordener Traum!

Life Cafe Padungan
Jeden Abend sind wir in dieses Restaurant gegangen. Es ist super schick und das Essen einfach
köstlich! Für mich gab es immer Nudeln mit “Chicken und Pilzen” Tim hat sich Nudeln mit “crispy
Chicken” bestellt. Wir haben ehrlicherweise nur noch einmal Gyozas bestellt Etwas anderes haben wir
gar nicht erst ausprobiert. 😀

Bing! Coffee
Wenn ihr Lust auf etwas Entspannung und leckeren Eiskaffe habt, müsst ihr unbedingt hieher kommen.
Der Aufpreis für Hafermilch beträgt 0,40€. Da kann man doch wirklich nicht meckern.

Doch die meisten Menschen kommen nicht aufgrund der veganen Restaurants nach Kuching, sondern wegen der zahlreichen Nationalparks. Natürlich wollten wir auch mindestens einen davon besuchen. Wir entschieden uns für den Bako Nationalpark. Um kurz vor 10 Uhr waren wir an der Bushaltestation. Vergeblich warteten wir gute 80 Minuten, bis der Bus endlich aufkreuzte. Die Fahrt kostet 0,20€ pro Person. Während der Fahrt beschäftigten wir uns nochmal mit den Wanderwegen vor Ort. Dabei haben wir herausgefunden, dass diese nur mit dem Schiff zu erreichen sind. Ganz klar unsere Schuld! Wir haben us nicht ausreichend damit beschäftigt. Das Problem: neben den Eintrittskosten von 6€ kamen auch noch die Kosten für das Boot hinzu. Dieses kostet wohl ungefährt 50€. Wenn man zu fünft ist, kann man den Preis teilen. Sollten jedoch nicht ausreichend Besucher:innen vor Ort sein, muss der Bootspreis 2x selbst bezahlt werden. Zudem fahren die letzten Boote bereits um 14 Uhr zurück. Für uns hat sich dieses Ausflugsziel nach dieser Erkenntnis in keinerlei Hinsicht mehr gelohnt. Wir sind also im Bus sitzen geblieben und zurückgefahren.
Somit haben wir unsere letzten Tage in Kuching entspannt angehen lassen und haben zu Fuß die Stadt erkundet und sowohl lecker als auch günstig gegessen.

Fazit

Zusammenfassend müssen wir gestehen, dass wir von unserer Reise nach Borneo mehr erwartet hätten. Wir dachten, dass wir jeden Tag einen neuen Nationalpark besuchen würden und zahlreiche wilde Tiere sehen würden. Leider war dies nicht der Fall. Dies hatte drei Gründe:

teuer, nicht während der Regenzeit, da Wasser so hoch ist und die Affen weiter im Regenwald versteckt, schlechte Verbindung von öffentlichen Verkehrsmitteln

  1. Teuer
    Borneo ist defintitv nichs für low-budget Reisende. Jede Aktivität kostet ein halbes Vermögen. Sowohl der Besuch eines Nationalparks als auch ein Tagesausflug zu benachbarten Inseln. Der Eintritt des Nationalparks ist dabei noch nicht einmal ausschlaggebend. Das Problem liegt eher daran, dass empfohlen wird mindestens eine Nacht vor Ort zu bleiben. Das wird dann spätestens wirklich teuer! Und dabei handelt es sich dann auch nicht um zwei Tage. Bei dem Rivercruise kam man beispielsweise erst nachmittags an und wurde nach dem Frühstück wieder abgeholt.
    Für uns gab es ziemlich wenige günstige Optionen.
  2. Regenzeit
    Während der Regenzeit sind weniger wilde Tiere zu sehen. Dies wurde uns insbesonder bei der Flussfahrt zum Verhängnis. Die Tiere verstecken sich weiter im Wald, da das Wasser zu nahe kommt. Elefanten wurden bei userem Besuch bereits seit 3 Monaten nicht mehr gesehen. Wir empfehlen euch also die Regenzeit zu vermeiden.
  3. Öffentliche Verkehrsmittel / Anbindung
    Die existieren kaum bis gar nicht. Beziehugsweise ist es als Tourist:in ziemlich schwierig vorab Informationen dazu zu finden. Dies macht das Reisen teuer! Fliegen ist die einfachste Möglichkeit, um schnell von A nach B zu kommen. Allerdings kosten auch diese Inlandsflüge mit Gepäck 40-60€. Für uns ist das wirklich viel Geld.

Borneo war für uns eine etwas ernüchternde und sehr kostspielige Reise.
Wir empfanden die Insel eher als Reiseziel für Urlauber:innen und nicht Backpacker:innen.
Hiermit möchten wir euch lediglich unsere ehrlichen Erkenntnissen und Empfindungen aufzeigen. Wenn ihr selbst schon dort gewesen seid, lasst uns gerne wissen, wie es euch gefallen hat. 😊
Und falls euch noch die Reise nach Borneo bevorsteht, wünschen wir euch ganz viel Glück dabei die big 5 zu sehen. 🍀

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