Australien

Reisekasse auffüllen – lohnt sich Work & Travel in Australien?

So oft haben wir bereits die Frage bekommen, wie viel Geld man beim Work & Travel in Australien überhaupt verdienen kann. Diese Frage können wir nicht allgemein beantworten, denn das Arbeitsumfeld ist hier entscheidend. Bei Farmarbeit wird man defintiv mehr Geld verdienen, als im Bereich „hospitality“. Hier möchten wir also unsere ganz persönliche Erfahrung schildern.

Wichtige Faktoren

Es gibt zahlrieche Faktoren, die bei der Kalkulation zu berücksichtigen sind. Vorab ist noch wichtig zu erwähnen, dass es in Australien einen Mindestlohn in Höhe von AUD$23,80. Umgerechnet sind dies ungefähr 14,02€. Somit liegt dieser schon einmal höher als in Deutschland. Zudem zahlt man als Backpacker lediglich 15%.

  • Arbeitsbereich
    Entscheidend für eure Entlohnung ist definitv der Bereich in dem ihr arbeitet. Auf einer Farm werdet ihr garantiert viele Stunden knüppeln und recht gut entlohnt werden. Dies kann in der Gastronomie beispielsweise anders aussehen. Hier fallen teils nur 2-3 Stunden mittags und 2-3 Stunden abends an. Mithilfe eines Zweitjobs könnt ihr dennoch gutes Geld verdienen.
  • Saison
    Nicht zu vernachlässigen ist die Saison in Australien. An der Südküste wird es im australischen Winter ziemlich frisch. Das bedeutet weniger / kaum Touristen. Somit sind die Stunden für Tim und mich im Winter sehr wenig geworden.
    Allerdings kann man die Saison auch für sich ausnutzen. Beispielsweise in den Snowy Mountains. Diese sind nur 1,5 Stunden von Canberra entfernt. Im Sommer ist das Gebiet besonders bei Mountain-Bikern beliebt. Im Winter hingegen verwandelt sich das Gebiet in ein Skigebiet. Somit könnt ihr euch dort für die jeweilige Saison bewerben und arbeiten.
    Zusätzlich bringen Feiertage noch einen guten Bonus in eure Reisekasse. Hier verdient ihr nämlich das doppelte pro Stunde! Es macht also defintiv Sinn über Weihnachten oder Ostern zu arbeiten.
  • Flexibilität
    Je flexibler ihr seid, desto mehr Stunden könnt ihr bekommen. Unserer Erfahrung nach, wird immer mal jemand krank oder es kommt vor, dass mehr Gäste kommen, als ursprünglich erwartet. Dementsprechend wird mehr Personal benötigt. Hier könnt ihr euch also immer schnell melden und bereiterklären Extrastunden zu machen.
  • Zweitjob
    Für mich war die Suche nach einem Zweitjob sehr einfach, da meine Stunden vom Housekeeping immer gleich waren. Somit habe ich mich auf die Suche nach einem Restaurantjob für den Nachittag / Abend gemacht. Fündig wurde ich im Internet. Allerdings haben auch viele Cafes oder Restaurant Schilder an den Scheiben, wenn diese nach Personal suchen. Haltet also unbedingt die Augen auf. Bereits in meiner ersten Woche hatte ich ein Jobinterview in einem italienischen Restaurant. Eine Woche später fand dann das Probearbeiten statt und schon hatte ich meinen zweiten Job. Hier habe ich 3-4x pro Woche von 17 – 21 Uhr gearbeitet.
    Für Tim kam leider kein Zweitjob infrage, da seine Arbeitszeiten immer variiert haben. Sowohl von Fürh- und Spätschichten als auch wöchenltich von den freien Tagen.
  • Ausgaben
    Grundsätzlich sind die Ausgaben während der Zeit wirklich überschaubar. Wir haben zusammen AUD$250 pro Woche an Miete gezahlt. Dafür hatten wir eine kleine „Granny“-Wohnung mit eigener Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Badezimmer mit Waschmaschine. Nebenkosten, we Gas und Strom waren dabei schon im Preis inbegriffen. Ansonsten kamen Einkäufe hinzu sowie Cafe-Besuche. Besonders die Einkäufe haben sich in Grenzen gehalten, da wir 1x pro Woche ein „Staff-Meal“ im Hotel erhalten haben. Zudem habe ich nach jeder Schicht im italiensichen Restaurant eine Pizza oder Nudelgericht mit nach Hause nehmen können. Dadurch konnten wir nochmal etwas Geld sparen. Allerdings sind wir gerne 1x pro Woche in ein vegetarisch/veganes Cafe gegangen und haben dort ein wenig Geld gelassen. Trotz alledem waren die Ausgaben für diese Zeit (im Vegleich zum Verdienst) wirklich gering.

Unsere Jobs

Tim und ich haben beide im Bereich „Hospitality“ gearbeitet in einem kleinen Urlaubsort an der Südküste Australiens. Wir beide haben AUD$30 pro Stunde erhalten. Dazu kam noch ein Samstagszuschlag von AUD$6 und Sonntags +AUD$12.

Tim:
Leider hat Tim nicht den allerbesten Job gehabt. Er hat nämlich als „kitchen hand“ gearbeitet. Dies ist etwas höher als ein „dishi“. Seine Hauptaufgabe bestand darin zu spülen. Bis zu 12 Stunden am Tag. Ihr könnt euch also vorstellen, wie verschrumpelt seine Finger tag täglich aussahen. Wenn ihr einen solchen Job machen solltet, empfehlen wir euch gute Handcreme zu besorgen und die regelmäßig zu benutzen. Weitere Aufgaben sind das Zubereiten von Gerichten (Burger, Hummusplatte, Pommes), Unterstützung der Küche beim Vorbereitungen – z.B. abwiegen von Paste – und Putzen gehört am Ende der Schicht auch dazu. Die Arbeitszeiten waren in der Regel von 10 – 15 Uhr und 16 – 22 Uhr.

Sophie:
Ich wurde direkt in zwei Bereichen im Hotel eingesetzt. Meine Hauptaufgabe lag im „housekeeping„. Das beinhaltete das Putzen des Pubs, des Bistros und der einzelnen Hotelzimmer. Das Gute an diesem Job war die Arbeitszeit. Denn ich habe jeden tag von 7 – 13/14 Uhr gearbeitet. Daher war es für mich ziemlich einfach nach einem zweiten Job zu sschauen. Die Areit war wirklich einfach und die Kolleginnen sehr toll. Während der Reinigung der Hotelzimmer konnten wir Youtube Music nutzen. Somit verging die Zeit recht schnell.

Im Bistro habe ich zudem auch regelmäßig ausgeholfen. Gerne hätte ich noch mehr in diesem Bereich gearbeitet, da ich den Kontakt zu Kund:innen beim Putzen der Hotelzimmer sehr vermisst habe. Diese Arbeit war auch sehr einfach. Bestellungen aufnehmen, Kunden eine Nummer in die Hand drücken, das Essen rausbringen, abräumen und alles wieder neu eindecken.

Die Arbeit im italienischen Restaurant war hingegen etwas stilvoller und mit mehr Service verbunden. Die Kunden wurden zu ihrem Tisch gebracht, die täglichen Specials erklärt und Essens- sowie Weinempfehlungen vorgenommen. Diese Arbeit hat mir unfassbar viel Spaß gemacht. Ich konnte einiges dazulernen und durch den engen Kundenkontakt habe ich viele interessante Gespräche geführt und viele Kontakte knüpfen können. Auch das Team war einfach nur toll! Für mich hatte dieser Job wenig mit Arbeit zu tun. Jedes Mal bin ich fröhlich dahingelaufen und habe mich auf die nächsten Stunden gefreut.

Fazit – lohnt es sich?

Absolut!
Durch den hohen Mindestlohn, die niedrigen Steuern und die geringen Ausgaben lohnt sich das Arbeiten in Australien definitiv!
In nur 5 Monaten haben wir es geschafft gemeinsam 20.000€ zu sparen. Dabei hatten wir das Glück einige Feiertage mitnehmen zu können. Dennoch haben wir jetzt nicht übermäßig viele Stunden gearbeitet. Tim hatte einen Durchschnitt von 30-35 Stunden. Durch meinen Zweitjob lag ich eher bei 40-45 Stunden pro Woche.
Also was meint ihr? Lohnt sich Work & Travel in Australien?

Weitere EIndrücke könnt ihr bei Instagram finden. Hier haben wir ein extra Highlight angelegt und falls ihr noch Fragen habt, meldet euch gerne. 🙂

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